09.03.2016
Tagung der SKS - Arbeitskreis soll sich um Flüchtlingsintegration bemühen
Sachsenheim
Zahlreiche wichtige Themen standen bei der Mitgliederversammlung der Sport- und Kulturgemeinschaft Sachsenheim im Zentrum des Interesses. Zentraler Punkt: die Herausforderungen der Vereine im Zusammenhang mit Flüchtlingen.
Foto: Martin Kalb
Abschied und Begrüßung bei der SKS-Mitgliederversammlung (von links): Martin Gabriel (neuer stellvertender Vorsitzender), Rainer Klein (ausgeschieden), Angelika Zwiefelhofer (ausgeschieden), Elli Binkele (neue Schriftführerin) und der SKS-Vorsitzende Heiner Bierbrodt.
Viele Vertreter der Mitgliedsvereine, der Stadt und der Schulen konnte der Vorsitzende der Sport- und Kulturgemeinschaft Sachsenheim (SKS), Heiner Bierbrodt, am Montagabend im Schützenhaus Großsachsenheim zur Mitgliederversammlung begrüßen. Auch neue Gesichter waren dabei: Repräsentanten zwei neuer Vereine. Am 5. Mai 2015 hatte sich die Initiative zur Belebung der Innenstadt Sachsenheims (IBISA) gegründet. Die Vorsitzende Heide Frankenhauser stellte das Projekt "Bürgerbahnhof" vor. Im Erdgeschoss des Bahnhofsgebäudes in Großsachsenheim soll ein Bürgertreffpunkt mit Kaffee- und Teebar sowie Raum für Ausstellungen, Konzerte und Vorträge entstehen. "Wir haben die nötigen Unterlagen für die anstehende Sanierung eingereicht und warten nun auf eine Baugenehmigung", erklärte Frankenhauser. Sie warb ebenso um Mitstreiter wie Dieter Stuiber vom neuen Förderverein der Sportfreunde Großsachsenheim.
Abschied Doch Bierbrodt konnte nicht nur neue Mitglieder willkommen heißen, sondern musste sich auch von zwei langjährigen Funktionsträgern verabschieden. Der stellvertretende Vorsitzende Rainer Klein, der seit 2008 im Amt gewesen war, stand aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Sein Amt übernimmt Martin Gabriel. Er steht dem Verein und der Selbsthilfegruppe "Eins Plus" für Alleinerziehende vor und wurde ebenso einstimmig gewählt wie Elli Binkele vom TV Großsachsenheim, die als Schriftführerin die Nachfolge von Angelika Zwiefelhofer antritt.
Rückblick Bei seinem Rückblick auf das vergangene Jahr ging der SKS-Vorsitzende natürlich noch einmal auf den ausgefallenen Festumzug beim Heimatfest ein. "Dies war die schlimmste Entscheidung, die ich jemals treffen musste. Aber ich konnte es nicht verantworten, einen Festumzug bei Temperaturen von 42 Grad Celsius starten zu lassen." Die SKS werde sich in Zukunft über die Durchführung des Heimatfests intensive Gedanken machen müssen, denn es gelte inzwischen so viele Vorschriften zu beachten, dass dies ehrenamtlich gar nicht mehr zu leisten sei. Zudem werde es auch immer schwieriger, Teilnehmer, beispielsweise für den Festumzug, zu finden. "Für das Jahr 2020 sollten wir eventuell eine neue Form des Heimatfestes finden und dabei auch die Unterstützung durch die Verantwortlichen der Stadtverwaltung suchen", betonte Bierbrodt.
Austausch Nicht ganz einfach ist die Situation offenbar auch beim Schulaustausch mit Valréas, wie Karin Wycisk vom Komitee der Städtepartnerschaft erklärte. 2015 gab es auf Schulebene vier Begegnungen zwischen Kindern und Jugendlichen der beiden Städte. "Leider finden 2016 Schülerbegegnungen mit Valréas nur auf Grundschulebene statt. Vonseiten der Realschule Sachsenheim wird dies sehr bedauert, aber es ist nicht gelungen, Lehrer und Schüler des Collége in Valréas für einen Austausch zu motivieren", erklärte sie. Auf kommunaler Ebene ist indes in diesem Jahr mehr geplant. Sachsenheimer Gemeinderäte fahren im August nach Valréas zum Lavendel-Corso, Mitte Juni wird zudem eine Delegation aus dem kanadischen St. Paul de Joliette - ebenfalls Partnerstadt von Valréas - ins Schwäbische kommen.
Flüchtlinge Auch eine Herausforderung für Vereine in Sachsenheim: die Flüchtlinge. Der Sportfreunde-Vorsitzende Stuiber regte die Gründung eines Arbeitszirkels an, in dem Vertreter der Sportvereine, der Stadtverwaltung, der Schulen und des Arbeitskreises Asyl miteinander kooperieren sollen. "Wir müssen überlegen, wie wir interessierten Flüchtlingen unsere Vereinsangebote näherbringen können. Möglich sind offene Sporttreffs oder ähnliche Veranstaltungen." Wichtig sei, zunächst abzufragen, welche Sportarten die Flüchtlinge überhaupt ausüben möchten. "Eventuell könnte es Paten für deren Vereinsmitgliedsbeiträge geben", so Stuiber weiter.
Sporthallen Der SKS-Vorsitzende Bierbrodt sicherte Bürgermeister Horst Fiedler seine volle Unterstützung bei der Integration der Flüchtlinge zu. Fiedler seinerseits signalisierte den Vereinen, dass es eine Zwangsbelegung von Sporthallen in der Stadt zur Flüchtlingsunterbringung zumindest kurzfristig nicht geben werde. Flüchtlinge könnten auch bei der Organisation von Vereinsveranstaltungen helfen. "Wir von der Stadtverwaltung lassen derzeit zum Beispiel von einem Flüchtling einen Teil unserer Homepage in die arabische Sprache übersetzen, wir haben Flüchtlinge auch schon bei der Durchführung von Konzerten eingesetzt", so Fiedler. Er erinnerte aber auch daran, dass im Zuge steigender Kinderzahlen und des zunehmenden Ganztagsbetriebs von Kindergärten und Schulen die Jugendarbeit in den Vereinen künftig im Fokus stehen müsse.
Info
Die Jahresfeier der SKS findet am 9. April dieses Jahres ab 19.30 Uhr in Kleinsachsenheim statt.
BZ: MICHAELA GLEMSER | 09.03.2016