Goldregen in Kleinsachsenheim
Die Sport- und Kulturgemeinschaft zeichnet verdiente Bürger aus
Sachsenheim
Gold, Silber und Bronze: Über 100 Sportler, Ehrenamtliche und Blutspender durften sich bei der Jahresfeier über eine Anerkennung der Sport- und Kulturgemeinschaft Sachsenheim freuen.
Foto: Martin Kalb
Geballtes Engagement: In der Mehrzweckhalle in Kleinsachsenheim sind am Samstag Sportler, Ehrenamtliche und Blutspender ausgezeichnet worden.
Einen gewissen Wettbewerbssinn muss man als Sportler wohl mitbringen: Ob auf der Rennstrecke, am Sportgerät oder auf dem Spielfeld - selbst gesteckte Ziele zu erreichen und sich gegen seine Konkurrenten durchzusetzen, ist ein gutes Gefühl. Und das wird umso schöner, wenn diese Erfolge noch einmal anerkannt werden, nachdem der Moment des Siegs eigentlich schon wieder verflogen ist und man bereits nach der nächsten Herausforderung sucht. Die besten Sportler, Ehrenamtlichen und Blutspender in Sachsenheim und Umgebung zeichnete die Sport- und Kulturgemeinschaft Sachsenheim (SKS) deshalb am Samstag im Rahmen ihrer Jahresfeier in der Mehrzweckhalle Kleinsachsenheim aus.
Bürgermeister Horst Fiedler stellte die Ehrung dabei vor allem in den Kontext sportlicher Großereignisse. Sowohl bei den Olympischen Spielen in Sotschi als auch bei der anstehenden Fußballweltmeisterschaft läge auf den teilnehmenden Sportlern ein gewisser Erfolgsdruck. "Alles wird berücksichtigt: Die persönlichen Leistungskurven, die Gesundheit, die Ernährung, sogar die psychische Entwicklung." Davon solle man sich allerdings auch als Spitzensportler nicht beirren lassen, so Fiedler: "Auch wenn Sie Leistungssport betreiben, sollten Sie doch nicht in einem solchen Maß vom Erfolg abhängig sein, dass Sie den Spaß am Sport verlieren."
Auch im Verein steht der Spaß an der jeweiligen Sportart im Vordergrund - und wenn der zudem noch zu sportlichen Erfolgen führt, ist das ein Grund mehr, diese zu feiern: 62 Sportler wurden deshalb am Samstagabend in der Mehrzweckhalle in Kleinsachsenheim geehrt. Viermal gab es dabei Gold, fünfmal Silber, 56 Bronzemedaillen.
Dennoch waren die Reihen bei der Sportler-Ehrung auf der Bühne vergleichsweise dünn. Zwei der vier Goldmedaillen-Gewinner waren gar nicht anwesend. Pech für den Veranstalter - und das, wo man in diesem Jahr doch sogar einen Vize-Weltmeister in Kleinsachsenheim vorzuweisen hat: Der heißt Marius Langjahr und verpasste den Sieg bei den Amateur-Weltmeisterschaften auf Kreta im vergangenen Jahr nur denkbar knapp. In der Altersgruppe U12 unterlag der Spieler vom Schachclub Sachsenheim nur einem einzigen Gegner. Dafür gab es von der Sport- und Kulturgemeinschaft Gold - auch in Abwesenheit.
Auch die Skifahrerin Berit Junger erzielte ähnlich gute Ergebnisse. Als internationale deutsche Meisterin bei den Telemark-Meisterschaften bekam auch sie in Abwesenheit die Goldmedaille verliehen.
Zum unumstrittenen Gold-Ehepaar des Abends wurden jedoch wie bereits in den vergangenen Jahren die beiden Sportschützen Klaus und Beate Gruner vom Schützenverein Großsachsenheim gekürt. Zusammen hat das Ehepaar inzwischen so einige erfolgreiche Jahre auf dem Buckel: Sie, viermalige deutsche Meisterin bei den Meisterschaften des Bunds Deutscher Sportschützen (BDS) und darüber hinaus auch noch die erste deutsche Frau, die überhaupt in der High Masterclass PP1 schießt. Er, fünfmaliger deutscher Vizemeister und internationaler deutscher Meister im Teamwettbewerb. Gemeinsam starteten sie in der Vergangenheit nicht nur für den Schützenverein Großsachsenheim, sondern auch für das deutsche Team des BDS und die Militär- und Polizeischützen.
Erstmals wurden in diesem Jahr neben den Sportlern auch die Blutspender in die Jahresfeier der SKS integriert. Man wolle auch diesen Ehrungen einen würdigen Rahmen geben, rechtfertigte Rainer Klein, der erst kürzlich wiedergewählte Vize-Vorsitzende der Sport- und Kulturgemeinschaft, diese Entscheidung. Geehrt wurden 38 fleißige Blutspender. Fünf von ihnen wurden dabei sogar für ihre 75. Blutspende ausgezeichnet.
Nicht fehlen durfte an diesem Abend ebenso die Würdigung der Ehrenämtler. Zehn von ihnen hatte man im Vorfeld ausgewählt, um ihnen für den besonderen Einsatz zu danken, den sie in verschiedenen Sachenheimer Vereinen an den Tag legten. So zum Beispiel Erich Schäfer, der nicht nur seit ganzen 40 Jahren Mitglied im Großsachsenheimer Liederkranz ist, sondern gleichzeitig seit 16 Jahren dessen Vorsitz einnimmt.
Auch diesmal gingen die meisten Ehrungen allerdings in Richtung der Sportvereine. Sowohl von den Sportfreunden Sachsenheim als auch vom TSV Kleinsachsenheim durften sich zahlreiche Mitglieder über ihre Auszeichnung freuen. So wurde etwa der Vorsitzende der Sportfreunde, Dieter Stuiber, mit einer Verdienstmedaille bedacht wie auch Torsten Essich vom TSV für seine engagierte Jugendarbeit.
BZ: SABINE FISCHER | 2014-03-31